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Mittwoch 08. Juli 2020 | 12:03

Deutschlandpremiere: CNG und LNG unter einem Dach!

Ein weiterer wichtiger Schritt für den Ausbau der methanbasierten Mobilität wurde soeben vollzogen. Vor den Toren der Iveco Magirus AG in Ulm eröffnete heute die erste kombinierte LNG/CNG-Tankstelle (LCNG). Zugleich ist das auch der Markteintritt der Rolande B. V. in Deutschland, die mit dieser öffentlichen Hochleistungs-Tankstation nicht nur dem umweltschonenden Schwerlastverkehr starke Impulse gibt.

Das niederländische Unternehmen Rolande B. V. ist einer der Pioniere und errichtet seit rund 10 Jahren LNG- und CNG-Tankstellen für Transportfahrzeuge im niederländischen und europäischen Straßengüterverkehr. Der größte LNG-Netz-Betreiber in den Niederlanden will jetzt auch in Deutschland eine Versorgungsstruktur für LNG und CNG mit aufbauen. Zur Eröffnungsfeier in Ulm trafen sich Jolon van der Schuit (CEO Rolande), der Vorstand für Vertrieb und Marketing der Iveco Magirus AG Christian Sulser sowie der Oberbürgermeister der Stadt Ulm Gunter Czisch, die Veranstaltung wurde zugleich virtuell übertragen.

Neues futuristisches Tankterminal für LKW und PKW
Die neue öffentliche 24h-Station besitzt je zwei LNG- und CNG-Zapfstellen und ist als Selbstbedienungsterminal ausgelegt und auch für den Schwerlastverkehr gut anfahrbar. Die Hochleistungstechnik ermöglicht die schnelle Betankung von bis zu 150 Fahrzeugen täglich. In jedem Fall (CNG + LNG) ist noch eine spezielle kostenlose Tankkarte von Rolande erforderlich, die einfach über die "Website" angefordert werden kann und für Rolande-Stationen in ganz Europa gilt. In Kürze werden weitere Bezahlungsmöglichkeiten installiert. Dafür gibt es dort für CNG-Fahrer besonders hochwertiges, reines CNG+, eben aus LNG. Für LNG-Kunden sind darüber hinaus eine Einweisung sowie Schutzausrüstung vorgeschrieben.

Wegweisend in jeder Hinsicht
Das neue Terminal verbindet auf vorbildliche Weise Ökonomie, Umweltschutz und Zukunftsperspektiven. Es bedient die wichtigen Mobilitätsformen von Transportunternehmen bis Privat-PKW. Insbesondere die bis Ende 2023 verlängerte Mautbefreiung sowie aktuelle Förderprogramme für Busse für LKW mit Methanantrieb CNG/LNG hat deren Zulassungszahlen zuletzt deutlich befördert. Für diese bewährten und verfügbaren Fahrzeugmodelle werden so Anreize und Investitionssicherheit geschaffen. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen von wirtschaftlichen Vorteilen im Betrieb und entlasten die Umwelt gegenüber klassischen Dieselantrieben von Lärm, Schadstoffen und Klimagasen. Wie das Beispiel des neuen IVECO S-WAY NP zeigt, dauert der Tankvorgang an dieser neuen Tankstelle nicht länger als mit einem Diesel-Lkw. Danach steht eine komfortable und fernverkehrsadäquate Reichweite von bis zu 1.600 Kilometern zur Verfügung. In naher Zukunft ist die Umstellung auf BioLNG und somit auch BioCNG geplant.

Die perfekte Kombination LCNG
Im benachbarten Ausland, z. B. in Italien und oft auch in Frankreich, ist diese Kombination von LNG/CNG-Tankstellen schon länger Standard bei der Errichtung neuer Stationen. Zum einen sollen beide Kraftstoffe vorangebracht werden, zum anderen ist die Doppelauslegung sowohl aus Kostengründen als auch durch den praktischen Nutzen äußerst sinnvoll: Die unvermeidlichen Wärmeverluste bei der Tieftemperaturlagerung von LNG können so aufgefangen und der Kraftstoff einfach als CNG vertankt werden (s. g. Boil-off-Gas)

Derzeit gibt es in Deutschland 23 LNG-Tankstellen an Verkehrsknotenpunkten, 10 weitere von Rolnde sollen bis 2021 noch dazukommen. In Europa sind rund 250 Stationen in Betrieb. Umso besser, wenn sie den CNG-Markt gleich mitbedienen.

Autor: gibgas exklusiv_Birgit Maria Wöber